Liebe Gartenfreundinnen und liebe Gartenfreunde,

frische Kartoffeln aus dem eigenen Garten ist ein Genuss und ist gar nicht so schwer. Bei der großen Sortenvielfalt, die im Handel angeboten wird, findet jeder seine bevorzugten Kartoffeln.

Was zu Beachten ist:
Für den Kartoffelanbau kaufen Sie nur zertifizierte Pflanzkartoffeln, welche krankheitsfrei und ertragreicher sind im Gartenfachmarkt. Die Kartoffel gehört wie Tomate und zu den Nachtschattengewächsen und dürfen nicht in direkter Nachbarschaft angebaut werden. Sie werden vom selben Erreger der Braun- und Krautfäule befallen. Nur alle 4 Jahre sollte die Kartoffel auf derselben Fläche angebaut werden.

Pflanzgut vorbereiten:
Durch das Vorkeimen schon ab Mitte März kann die Ernte verfrüht werden. Dabei werden die Knollen mit dem Nabel nach unten in flache Kisten auf eine dünne Schicht Kompost gelegt und an einen hellen Ort bei 12 bis 15 Grad gestellt. Das dauert ca. 4 bis 5 Wochen. Das Legen der Knollen erfolgt, wenn die Keime 1 bis 2 cm lang sind. Der Boden sollte auf 10 Grad erwärmt sein, wenn die Kartoffeln gelegt werden. Bei einer frühen Pflanzung muss bei Spätfrösten mit Vlies, Folie oder Folientunnel geschützt werden.

Pflanzung:
Der Pflanzort sollte nicht zu sehr beschattet sein (starker Krautwuchs und geringes Knollenwachstum). Der Boden muss tiefgründig gelockert und humos sein. Die Pflanzkartoffeln werden Ende März bis Anfang Mai 10 cm tief in Löscher oder Furchen im Abstand von mindesten 30-35 cm gelegt. Der Reihenabstand sollte mindestens 60-65 cm betragen. Je größer der Abstand, umso besser können die Pflanzen abtrocknen. Dann werden die Knollen vorsichtig mit Erde bedeckt, die zarten Keime brechen leicht ab.

Pflegearbeiten:
Wenn die Triebe 15 cm aus der Erde schauen, ist es Zeit zum Anhäufeln. Mit einer Hacke ziehen sie von den Seiten die Erde an die Triebe, bis nur noch die Spitzen zu sehen sind. Dadurch bilden sich neue unterirdische Sprossausläufer, an denen sich später die Knollen bilden und somit der Ertrag erhöht wird. Das Anhäufeln wird zwei- bis dreimal im Abstand von ca. 2 bis 3 Wochen wiederholt. Es entstehen kleine Wälle. So wird verhindert, dass die Kartoffeln frei liegen und grüne Stellen bekommen, wodurch sie ungenießbar werden. Gleichzeitig wird durch das Hacken zwischen den Zeilen das Unkraut entfernt. Für gutes Wachstum muss regelmäßig gewässert werden, möglichst am Morgen, damit das Laub bis zur Nacht wieder abtrocknen kann. So wird die Anfälligkeit der Braun- und Krautfäule verringert. Kartoffeln nehmen den größten Düngerbedarf nur bis zur Blüte auf. Deshalb sollten die Düngergaben zur Pflanzung erfolgen und eingearbeitet werden.
Ein Hauptproblem beim Kartoffelanbau ist die Kraut- und Braunfäule. Entfernen Sie befallenes Laub mit gelblich bräunlichen Flecken und entsorgen sie es, aber nicht auf dem Kompost. Im Sommer sollten sie auf orangefarbene Eier und die rötlichen Larven mit schwarzen Punkten des Kartoffelkäfers achten. Im Frühstadium bekommen Sie durch Absammeln den Befall leicht in den Griff.

Ernte:
Die Frühkartoffeln werden schon im Juni/Juli geerntet. Zu dieser Zeit stehen die Pflanzen in Blüte. Mit zunehmender Reife wird aber die Speisequalität verbessert. Mittelspäte und späte Sorten rodet man im September/Oktober. Dann ist das Laub schon braun und vertrocknet.Der Boden sollte zu dieser Zeit trocken sein.Stechen Sie mit der Grabegabel von der Seite vorsichtig unter die Pflanze und lockern Sie so die Knollen und heben Sie sie heraus. Späte Sorten eignen sich am besten zur Einlagerung. Sie müssen gesund, unbeschädigt und ungewaschen eingelagert werden.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Anbau und eine reiche Kartoffelernte.

Ihre Fachberaterin Steffi Voigt
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