Garten im Frühjahr
mit großer Vorfreude warten wir als Gartenliebhaber bereits jetzt auf schöneres Wetter, um endlich mit dem Anpflanzen und Sähen beginnen zu können. Um eine reiche Ernte zu bekommen ist es unter anderem wichtig, auf die richtige Fruchtfolge und den Fruchtwechsel zu achten.
Bei der Fruchtfolge wird ein Bereich unterjährig mit aufeinander abgestimmten Vor-, Haupt- und Nachkulturen sowie gegebenenfalls mit einer Zwischenkultur bepflanzt. Der Fruchtwechsel ist der jährliche Wechsel von verschiedenen Gemüsesorten auf ein und demselben Beet. Wir unterscheiden Starkzehrer (zum Beispiel: Kürbis, Gurken, Kohlrabi, Kohlarten oder Kartoffeln), Mittelzehrer (zum Beispiel: Möhren, Fenchel, Mangold, Salat) und Schwachzehrer (zum Beispiel: Radieschen, Bohnen, Zwiebeln, Kresse). Wird ständig die gleiche Pflanzenart angebaut, kann es zur sogenannten Bodenmüdigkeit kommen. Diese entsteht durch einseitigen Nährstoffentzug. Dadurch werden Schädlinge und Krankheiten begünstigt. Ansonsten wird der Ertrag von Jahr zu Jahr geringer, bis der Boden komplett ausgelaugt ist.
Durch den Fruchtwechsel über mehrere Jahre kann sich der Boden auf natürliche Weise erholen und stabile Erträge sind somit gesichert. Günstig ist, wenn nach dem Anbau von Starkzehrern im Jahr darauf auf dem Beet eine Gründüngung erfolgt. Dadurch kann sich der Boden wieder erholen. Außerdem ist damit der Erhalt einer Insektenvielfaltigkeit gegeben. Bei Fruchtfolgen innerhalb des Jahres ist darauf zu achten, dass miteinander unverträgliche Kulturen durch längere Zeiträume voneinander getrennt werden.
Regenwürmer und Käfer wollen fressen und freuen sich über ein vielfältiges Nahrungsangebot, also unterschiedliche Pflanzenreste. Sind sie vital und aktiv, zersetzen sie organische Masse zu Humus, der dann wieder die Nutzpflanzen nährt und wachsen lässt. Pflanzenwechsel sorgen auch dafür, dass Schädlinge oder Krankheiten reduziert und Nützlinge gefördert werden.
Ein Beispiel für eine Fruchtfolge seht ihr hier:
1. Starkzehrer
- Auberginen
- Gurken
- Kartoffeln
- Kürbis
- Kohl
- Paprika
- Tomaten
- Zucchini
2. Mittelzehrer
- Kohlrabi
- Mangold
- Möhren
- Rote Bete
- Salat
- Spinat
- Stangenbohnen
- Zwiebel
3. Schwachzehrer
- Buschbohnen
- Erbsen
- Feldsalat
- Fenchel
- Kräuter
- Pflücksalat
- Radieschen
- Topinambur
Bei Beachten dieser Hinweise kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Um auch in Zeiten des Klimawandels gute Erträge im Garten erzielen zu können ist es wichtig, zukünftig Pflanzen anzubauen, die auch mit längerer Trockenheit noch gut zurechtkommen.
Darauf werde ich in meinem Sommerbeitrag eingehen.
Ihre Fachberaterin
Andrea Neukirchner
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