Gärtnern bis ins hohe Alter

Gärtnern bis ins hohe Alter

Ein Garten ist etwas Wunderschönes und dieses Hobby will und sollte man auch bis ins hohe Alter pflegen. Gibt uns die Gartenarbeit doch Freude an der Natur, stärkt unser Immunsystem, stärkt Muskeln und Gelenke, sorgt für die Aufnahme einer guten Portion Vitamin D und macht einfach glücklich. Vor allem wenn wir zur Erntezeit in doppeltem Sinne die Früchte unserer Arbeit ernten können, sorgt dieses Hobby für den Ausstoß einer ordentlichen Portion von Glückshormonen. Um diese Freuden bis ins hohe Alter zu genießen, können wir uns die Arbeit durch altersgerechtes Gärtnern wesentlich vereinfachen.
  • Das Unkrautziehen gehört zu den unbeliebtesten Arbeiten im Kleingarten. Vor allem für ältere Gartenfreunde ist dies zudem noch beschwerlich. Abhilfe kann man schaffen durch dichtes Bepflanzen von Staudenbeeten. Unkraut hat damit kaum eine Chance.
  • Um lästiges Bücken beim Pflegen unserer Gemüsebeete zu vermeiden, ist das Nutzen von Hochbeeten eine altersgerechte Alternative. Das lästige Bücken entfällt. Beim Pflanzen, Jäten und Ernten wird der Rücken geschont. Außerdem kann man für das Lieblingsgemüse, das Schwach-, Mittel und Starkzehrer sein kann, den Boden selbst wählen. Dazu kommt, dass sich dieser besser erwärmt und der Ertrag damit höher ausfallen kann. Achtet darauf, dass laut Kleingartengesetzt der Einsatz von max. 10 m² als Hochbeet pro Garten nicht überschritten werden darf.

 

  • Um lästiges Bücken beim Pflegen unserer Gemüsebeete zu vermeiden, ist das Nutzen von Hochbeeten eine altersgerechte Alternative. Das lästige Bücken entfällt. Beim Pflanzen, Jäten und Ernten wird der Rücken geschont. Außerdem kann man für das Lieblingsgemüse, das Schwach-, Mittel und Starkzehrer sein kann, den Boden selbst wählen. Dazu kommt, dass sich dieser besser erwärmt und der Ertrag damit höher ausfallen kann. Achtet darauf, dass laut Kleingartengesetzt der Einsatz von max. 10 m² als Hochbeet pro Garten nicht überschritten werden darf.
  • Achtet auch auf entsprechende Gartengeräte. Es gibt Werkzeuge mit gepolsterten Haltegriffen, verstellbaren Griffen und Teleskopstielen. Knieschützer schonen die Knie beim Arbeiten. Auch eine Sitzbank leistet gute Dienste.

 

  • Sucht euch bei den Zierstauden Pflanzen aus, die weitestgehend ohne Schnitt auskommen. Dazu eignen sich zum Beispiel Pfingstrosen oder auch Astilben. Diese benötigen nur einen leichten Pflegeschnitt nach der Blüte. Ideal ist auch der Sonnenhut oder die Fetthenne. Sie entwickeln große Polster unter denen Unkraut kaum eine Chance hat. Zudem sind sie mehrjährig. Eine geschlossene Pflanzendecke aus Bodendeckern senkt zudem die Wasserverdunstung.
  • Beim regelmäßigen Ausputzen verwelkter Blüten verwendet die Pflanze ihre Kraft nicht in die Samenbildung sondern in die Blüte. Sucht euch Pflanzen aus, die selbstreinigende Eigenschaften haben, so zum Beispiel Frauenmantel, Mädchenauge, Lavendel oder auch die Iris. Diese erfordern nur einen geringen Pflegeaufwand.

 

  • Idealerweise sollte zum Schutz der Umwelt und des Geldbeutels das Gießwasser aus der Regentonne genommen werden. Eine Regenfasspumpe kann hier gute Dienste leisten. Die Schlepperei entfällt, der Rücken wird geschont und das Wasser ist kalkarm. Leider steht in heißen Sommern oft nur wenig Regenwasser zur Verfügung. Wir sind somit auf das Verwenden von Trinkwasser angewiesen. Um so viel wie möglich davon einzusparen, legt bereits im Frühjahr einen Tropfschlauch in die Beete. Bei dieser Bewässerungsmethode tritt das Wasser nur tropfenweise aus und ist somit äußerst wassersparend. 

 

Nutzt die Zeit im Garten, achtet auf genügend Pausen und wenn nötig, kann man an einem Tag einfach mal im Garten nur ausruhen.

Denn ein Vorteil als Rentner ist, man hat mehr Zeit für sein Hobby. Und diese sollte man sinnvoll nutzen und genießen.

Nicht zu unterschätzen ist zudem der Verzehr unseres selbst angebauten Obstes und Gemüses, trägt auch dies zur noch langen Gesundhaltung unseres Körpers bei.

Wie ihr das schon in meinem letzten Beitrag bemerkt habt, bin ich ein großer Fan von Kräutern aller Art. Um das Verwildern des Gartens mit Unkräutern zu vermeiden und dennoch den Insekten, die für die Befruchtung von Obst und Gemüse notwendig sind, genügend Lebensraum zu bieten, noch eine kleine Idee von mir: Ich habe auf meiner Wiese ein Hochbeet mit wilden Kräutern stehen. Darin gedeiht die wilde Möhre, der Gundermann, Rotklee, die bunte Kronwicke usw. Die Insekten auf dieser großen Kräutervielfalt zu beobachten ist wie Meditation, zumal damit auch die Befruchtung meines Obst und Gemüses gewährleistet ist.

Denn denkt dran: OHNE GESUMMS NÜTZT DER GANZE GARTEN NICHTS.

Eure Gartenfachberaterin 

Andrea Neukirchner

Wenn Unkräuter ganz nützlich sind …

Wenn Unkräuter ganz nützlich sind …

Liebe Gartenfreundinnen, liebe Gartenfreunde,

nach einer längeren Pause möchte ich mich nach meinem Bericht im November über Gartenkräuter diesmal den sogenannten Unkräutern widmen.
Bei genauer Betrachtung sind dies jedoch Delikatessen. Zwei davon möchte ich euch hier näher vorstellen:

Die Brennnessel ist durch ihre Brennhaare und der schnellen Verbreitung im Garten leider oft unbeliebt. Tatsächlich ist sie aber ein wahrer Schatz. Bereits im zeitigen Frühjahr dient sie den Bienen, Hummeln und anderen Bestäubern als eine der ersten Nahrungsquellen. Damit hilft sie euren Pflanzen im Garten bei der Bestäubung, damit schöne Früchte ausgebildet werden können. Mit den Inhaltsstoffen Kalzium, Magnesium, Eisen, Phosphor reinigt sie den ganzen Körper und hat harntreibende Wirkung. Sie ist vorzüglich als Frühjahrskur geeignet. Trinkt dazu 2–3 Wochen lang 2 Tassen Brennnesseltee oder verarbeitet doch mal die Brennnessel zu Spinat. Ihr Vitamin C-Gehalt ist 15 Mal höher, als der einer Zitrone. Damit ist sie eine wahre Vitaminbombe.

Noch ein Geheimtipp: Ab August können die besonders vitamin- und mineralstoffhaltigen Brennnesselsamen der weiblichen Pflanze geerntet werden. Diese kann man zum Beispiel aufs Butterbrot oder über den Salat streuen.
Die Brennnesseljauche ist ein umweltfreundlicher und kostenloser Dünger für alle Pflanzen, die viele Nährstoffe brauchen. Sie regt das Wachstum an und macht resistent gegen Krankheiten. Außerdem hält sie die Pflanze vor Schädlingen, wie Blattläusen fern. Bei Schwachzehrern sollte die Jauche jedoch nicht zu häufig angewandt werden. Für die Jauche übergieße in einem geeigneten Gefäß (kein Metall) 1 kg frische zerkleinerte Brennnesselblätter mit 10 l aufgefangenes Regenwasser. Lasse die Mischung an einem sonnigen, warmen Ort bis zu 3 Wochen stehen. Wenn die Jauche eine dunkle Farbe angenommen hat und keine Bläschen mehr hochsteigen, kann die Flüssigkeit abgeseiht werden – fertig!

Noch ein etwas anderer Tipp aus der überlieferten Volksheilkunde: Quetsche die Brennnessel so lange im Mörser bis Saft austritt. Mit Öl auffüllen und 48 h stehen lassen. Das Einreiben der Schläfen mit diesem Öl soll gegen Vergesslichkeit helfen.

Und jetzt noch einiges zum ungeliebten Giersch: Wird dieser im Garten nicht eingedämmt, kann er zur Plage werden. Er ist jedoch ebenfalls eine wahre Vitaminbombe, hat zum Beispiel das 4-fache an Vitamin C wie Zitronen und das 10-fache an Kalzium, Kalium und Eisen wie Grünkohl. Bevor ihr ihn komplett herausreißt, verwendet doch einmal die jungen, frischen Blätter.

So kann man diese zu leckeren Salaten verarbeiten. Ein selbstgemachtes Gierschpesto ist eine wahre Delikatesse. Dafür wird der Giersch zerhackt und portionsweise mit Olivenöl püriert, dazu eine gepresste Knoblauchzehe, geriebenen Parmesan und geriebene Mandeln geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Auch eine Gierschlimonade im Sommer ist sehr erfrischend. Dazu zerdrückt man frische Gierschblätter mit dem Stößel, gibt diese in ein Gefäß und gießt mit Apfelsaft auf. Zitronenscheiben dazu geben und 1 Stunde ziehen lassen.

Überlegt deshalb, ob ihr diesen beiden und auch anderen Pflanzen, die nur auf der Wiese stehen, im Garten eine Chance gebt. Damit tragt ihr entscheidend zur Artenvielfalt bei und schützt damit Insekten, Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. 80 Prozent aller heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind bei uns auf die Bestäubung von Insekten angewiesen. Lasst uns auf diese Weise unsere Erträge im Garten steigern und helft mit, unsere Natur zu erhalten!

Solltet ihr noch Fragen zum Thema „Unkräuter“ im Garten haben, könnt ihr euch gern an mich wenden. Auch zu anderen Pflanzen auf eurer Wiese gibt es Interessantes zu berichten.

Eure Gartenfachberaterin
Andrea Neukirchner

Schreibt mir gern eine E-Mail an: fachberaterin@kgv-am-stadtpark.de

Kräuter im Herbst pflanzen

Kräuter im Herbst pflanzen

Zwar geht es kalendarisch mit großen Schritten Richtung Winter zu, dennoch erlaubt uns der milde November noch einige Arbeiten durchzuführen, die uns ein schönes neues Gartenjahr ermöglichen.

Im Ratgeber für den Sommer versprach ich, intensiver auf Kräuter einzugehen.

Zwar ist die Hauptpflanzzeit das Frühjahr, dennoch bringt das Pflanzen im Herbst Vorteile (soweit es frostfrei ist).

Beachtet dabei, dass es sich um mehrjährige und frostharte Kräuter handelt.

So zum Bsp. Pfefferminze, Beinwell, Beifuß, Wermut, Liebstöckel, Thymian und Oregano. Es sind robuste krautige Stauden, die ein Pflanzen im milden November durchaus vertragen.

Durch das Pflanzen im Herbst erhöht sich die Wachstumsrate, es gewährleistet eine frühe Ernte und die Kräuter sind dadurch besser an wechselnde Bedingungen angepasst. 

Der Kontakt der Wurzeln mit der Gartenerde ist bei einer Herbstpflanzung besser, als bei einer Frühjahrspflanzung. Hohlräume im Topf oder im Garten werden durch die Winternässe besser geschlossen und die Pflanzen wachsen besser an. Das bedeutet einen Vorteil im Frühjahr, da die neu gebildeten Wurzeln die Wasser- und Nährstoffe beim Austrieb besser transportieren. Und sie vertrocknen nicht so leicht. 

Das Pflanzloch muss reichlich groß ausgehoben und tiefgründig gelockert werden. Es sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Nachdem es zu einem Drittel mit Pflanzerde und Kompost gefüllt ist, kann die Pflanze eingesetzt werden. 

Einige Samen benötigen bei der Aussaat sogar Minusgrade, um im folgenden Frühjahr zu keimen – sogenannte Kaltkeimer. Diese Samen, so zum Beispiel Dill, Waldmeister, Schnittlauch, Bärlauch oder auch Salbei, kannst du theoretisch jetzt schon aussäen. 

Des Weiteren ist jetzt an die Staudenrabatte, die durchaus auch aus Kräutern bestehen kann, zu denken. Es ist abgestorbenes oder absterbendes Pflanzenmaterial zu entfernen. Als Mulch kann dann kleingeschnittenes organisches Material um die Pflanze gelegt werden.

Ältere Pflanzen (ca. 3-4 Jahre) können geteilt werden, indem man 2 Grabegabeln verkehrt in die Staude steckt und auseinanderzieht. Entstehende Kahlstellen können dann durch geteilte Pflanzen ersetzt werden.

Noch ein Wort zum Rasen im Herbst. 

Dessen Gegner im Winter ist das Moos. Es liebt Staunässe sowie sauren Boden.

Deshalb, wenn möglich, das Moos abkratzen, dann Löcher mit einer Grabegabel in den Rasen stechen und diese mit Sand auffüllen. Somit verrutschen sie bei Regen nicht.

Außerdem ist der ph-Wert zu erhöhen. Man kalkt deshalb den Rasen mit 50 gr./m².

Den nächsten Ratgeber gibt es im Januar. Ich werde da auf Vorbereitungsarbeiten für das Frühjahr eingehen und notwendige Winterarbeiten erklären, die ein gutes Gartenjahr garanieren. 

Garten im Sommer

Garten im Sommer

Liebe Gartenfreundinnen, liebe Gartenfreunde,

auch wenn der Sommer in diesem Jahr teilweise auf sich warten lässt, ist eine Auseinandersetzung mit dem Thema Klimawandel für eine zukünftige auch weiterhin reiche Ernte sinnvoll.

So gilt es vor allem den Boden vor Austrocknung zu schützen,  sparsam mit unseren Wasserressourcen umzugehen, sowie Pflanzengemeinschaften zu wählen, die einen geringeren Wasserbedarf haben.

Dies ist bereits mit kleineren Umstellungen möglich.

Hir ein paar Tipps dazu!

Kein Torf und andere Zusatzstoffe

 

Durch bewusste Nutzung von Komposterde wird Humus auf die Beete gebracht. Dieser speichert am besten das Wasser im Boden und gibt es langsam wieder an die Pflanzen ab. Gleichzeitig ist Humus ein optimaler Dünger für unsere Pflanzen.

Boden bedecken

 

Zum Schutz vor Austrocknung haltet den Boden bedeckt. Gründüngung aber auch Mulch aus Rasenschnitt ist dazu gut geeignet.

Ein Teich hilft

 

Wenn möglich legt euch im Garten einen kleinen Teich an. Sumpfpflanzen verdunsten die ganze Zeit Wasser. Damit liefern sie auch nachts Kühle durch Verdunstung.  Ein Teich die perfekte Klimaanlage. Beachtet dabei unbedingt beim Anlegen desselben die Vorgaben laut Kleingartensatzung.

Nach dem Vorbild der Natur

 

Arbeitet nach dem Vorbild der Natur. Gemüse, Kräuter und Blumen sollten gemeinsam wachsen. Sie teilen sich sozusagen die Nährstoffe auf und halten Unkraut fern. Diese Mischkultur spart Wasser, Arbeit und fördert das gesunde Wachstum.

Erde bearbeiten

 

Denkt daran die Erde regelmäßig zu bearbeiten, damit Wasser auch bis zur Pflanze vordringen kann.                

1 x häckeln erspart 3 x gießen. 

Obst und Gemüse

Baut Obst- und Gemüsesorten an, die eine relativ hohe Trockenheitstoleranz haben.   Dazu zählen nicht nur Fruchtgemüse wie Kürbis, Zucchini, Paprika oder Auberginen, sondern auch Wurzelgemüse wie Möhren, Rüben, Kartoffeln, Zwiebeln oder Rettich.

Siehe Beispiel B

Wasser sammeln

 

Sammelt das Regenwasser in regenreichen Zeiten, um es in den trockenen Perioden einsetzen zu können. Prüft deshalb in eurem Garten, ob das Aufstellen von mehreren Regentonnen möglich ist. Zudem entlastet dies auch euren Geldbeutel.

Standortgeeignete Pflanzen

 

Verwendet standortangepasste Pflanzen wenn möglich aus ökologischem Anbau. Diese Pflanzen sind an die Klimaverhältnisse der Region angepasst.

Hügel bringen es!

 

Versucht euren flachen Garten zu einem hügeligen Garten umzugestalten.

Ein leicht welliges Profil schützt den Garten optimal vor Austrocknung und Überschwemmung, hält den Wind ab und verhindert das Austrocknen der Pflanzen.

Siehe Beispiel A.

 

Beispiel A

Beispiel B

Zu den hitzeverträglichen Pflanzen für den Garten zählen auch Blumen und Stauden aus dem Mittelmeerraum, wie beispielsweise mediterrane Kräuter.

Auf diese werde ich im Herbst noch gesondert und intensiver eingehen.

Ihre Fachberaterin

Andrea Neukirchner

Haben Sie Fragen oder Anregungen?
Dann schreiben Sie mir: fachberaterin@kgv-am-stadtpark.de

Garten im Frühjahr

Garten im Frühjahr

Liebe Gartenfreundinnen, liebe Gartenfreunde,

mit großer Vorfreude warten wir als Gartenliebhaber bereits jetzt auf schöneres Wetter, um endlich mit dem Anpflanzen und Sähen beginnen zu können. Um eine reiche Ernte zu bekommen ist es unter anderem wichtig, auf die richtige Fruchtfolge und den Fruchtwechsel zu achten.

Bei der Fruchtfolge wird ein Bereich unterjährig mit aufeinander abgestimmten Vor-, Haupt- und Nachkulturen sowie gegebenenfalls mit einer Zwischenkultur bepflanzt.  Der Fruchtwechsel ist der jährliche Wechsel von verschiedenen Gemüsesorten auf ein und demselben Beet. Wir unterscheiden Starkzehrer (zum Beispiel: Kürbis, Gurken, Kohlrabi, Kohlarten oder Kartoffeln), Mittelzehrer (zum Beispiel: Möhren, Fenchel, Mangold, Salat) und Schwachzehrer (zum Beispiel: Radieschen, Bohnen, Zwiebeln, Kresse). Wird ständig die gleiche Pflanzenart angebaut, kann es zur sogenannten Bodenmüdigkeit kommen. Diese entsteht durch einseitigen Nährstoffentzug. Dadurch werden Schädlinge und Krankheiten begünstigt. Ansonsten wird der Ertrag von Jahr zu Jahr geringer, bis der Boden komplett ausgelaugt ist.

Durch den Fruchtwechsel über mehrere Jahre kann sich der Boden auf natürliche Weise erholen und stabile Erträge sind somit gesichert. Günstig ist, wenn nach dem Anbau von Starkzehrern im Jahr darauf auf dem Beet eine Gründüngung erfolgt. Dadurch kann sich der Boden wieder erholen. Außerdem ist damit der Erhalt einer Insektenvielfaltigkeit gegeben. Bei Fruchtfolgen innerhalb des Jahres ist darauf zu achten, dass miteinander unverträgliche Kulturen durch längere Zeiträume voneinander getrennt werden.

Regenwürmer und Käfer wollen fressen und freuen sich über ein vielfältiges Nahrungsangebot, also unterschiedliche Pflanzenreste. Sind sie vital und aktiv, zersetzen sie organische Masse zu Humus, der dann wieder die Nutzpflanzen nährt und wachsen lässt. Pflanzenwechsel sorgen auch dafür, dass Schädlinge oder Krankheiten reduziert und Nützlinge gefördert werden.

Ein Beispiel für eine Fruchtfolge seht ihr hier:

Bei Beachten dieser Hinweise kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Um auch in Zeiten des Klimawandels gute Erträge im Garten erzielen zu können ist es wichtig, zukünftig Pflanzen anzubauen, die auch mit längerer Trockenheit noch gut zurechtkommen.
Darauf werde ich in meinem Sommerbeitrag eingehen.

Ihre Fachberaterin

Andrea Neukirchner

Haben Sie Fragen oder Anregungen?
Dann schreiben Sie mir: fachberaterin@kgv-am-stadtpark.de

Der Garten im Winter

Der Garten im Winter

Liebe Gartenfreundinnen, liebe Gartenfreunde,
im Winter gibt es als Gartenliebhaber einiges zu tun, um in der neuen Saison wieder reichlich Obst und Gemüse ernten zu können.Auch für einen gesunden Rasen und einer gesunden Hecke kann einiges getan werden. So können jetzt Obstbäume geschnitten werden. Zu beachten ist, dass dies an frostfreien Tagen erfolgt. Vor allem größere Schnittwunden sollten versorgt werden. Dadurch wird verhindert, dass holzzerstörende Pilze und Bakterien eindringen können.
Die Ränder von Sägewunden sollten mit einem scharfen Messer glatt abgeschnitten werden und die Wunden mit einem alten Handtuch trockengerieben werden. Anschließend wird mit einem Pinsel ein Wundverschlussmittel aufgetragen. Diese Arbeiten müssen aber bis 28.2. abgeschlossen sein.

Vom Schneiden der Hecken ist im Winter abzusehen. Eine regelmäßige Kontrolle nach abgestorbenen und beschädigten Zweigen sowie nach verdorrten und beschädigten Blätter und das Entfernen dieser ist jedoch ratsam. Kranke Sträucher sind gegebenenfalls im Frühjahr komplett zu ersetzen.
Der im Herbst letztmalig auf ca. 5 cm gekürzte Rasen ist im Winter auf keinen Fall zu düngen. Bei Temperaturen unter 5 °C stellt er das Wachstum ein und kann keine Nährstoffe mehr aufnehmen.
Die Triebe an Obststräucher können an kalten Tagen geschnitten werden. So werden Stachelbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren und Co. vor Krankheiten geschützt.

Hiermit sind noch einige Versäumnisse genannt, die dem Garten im Winter schaden können:

  • Empfindliche Bäume nicht schützen. Bei Frost ist es ratsam, mit einer Spezialfarbe die sonnenzugewandte Seite zu behandeln.
  • Immergrüne Pflanzen nicht gießen. Sobald der Boden bei Eis etwas angetaut ist, sollte gegossen werden. Bei Frost kann kein Wasser in den Boden dringen und die Pflanze würde vertrocknen.
  • Pflanzen unter Frostschutz schwitzen lassen. Dadurch treiben sie zu zeitig aus.
  • Kübelpflanzen das Licht entziehen. Immergrüne Pflanzen, die im Haus überwintern, tragen auch im Winter Blätter und diese brauchen Licht.
  • Den Rasen bei Schnee betreten. Der Schnee verdichtet sich und es kommt zum Luftabschluss. Dadurch entwickelt sich Typhulafäule, die den Rasen absterben lässt.
  • Schneemassen auf Bäumen und Hecken liegen lassen, dadurch brechen Äste ab.

Jetzt ist die richtige Zeit, in Ruhe die neue Beetaufteilung zu planen, um bald wieder frisches Obst und Gemüse ernten zu können.
Auf die richtige Fruchtfolge werde ich in unserem nächsten Beitrag im Frühjahr eingehen.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins Gartenjahr 2023 !

Ihre Fachberaterin Andrea Neukirchner
Haben Sie Fragen oder Anregungen?
Dann schreiben Sie mir: fachberaterin@kgv-am-stadtpark.de