Wenn Unkräuter ganz nützlich sind …

Wenn Unkräuter ganz nützlich sind …

Liebe Gartenfreundinnen, liebe Gartenfreunde,

nach einer längeren Pause möchte ich mich nach meinem Bericht im November über Gartenkräuter diesmal den sogenannten Unkräutern widmen.
Bei genauer Betrachtung sind dies jedoch Delikatessen. Zwei davon möchte ich euch hier näher vorstellen:

Die Brennnessel ist durch ihre Brennhaare und der schnellen Verbreitung im Garten leider oft unbeliebt. Tatsächlich ist sie aber ein wahrer Schatz. Bereits im zeitigen Frühjahr dient sie den Bienen, Hummeln und anderen Bestäubern als eine der ersten Nahrungsquellen. Damit hilft sie euren Pflanzen im Garten bei der Bestäubung, damit schöne Früchte ausgebildet werden können. Mit den Inhaltsstoffen Kalzium, Magnesium, Eisen, Phosphor reinigt sie den ganzen Körper und hat harntreibende Wirkung. Sie ist vorzüglich als Frühjahrskur geeignet. Trinkt dazu 2–3 Wochen lang 2 Tassen Brennnesseltee oder verarbeitet doch mal die Brennnessel zu Spinat. Ihr Vitamin C-Gehalt ist 15 Mal höher, als der einer Zitrone. Damit ist sie eine wahre Vitaminbombe.

Noch ein Geheimtipp: Ab August können die besonders vitamin- und mineralstoffhaltigen Brennnesselsamen der weiblichen Pflanze geerntet werden. Diese kann man zum Beispiel aufs Butterbrot oder über den Salat streuen.
Die Brennnesseljauche ist ein umweltfreundlicher und kostenloser Dünger für alle Pflanzen, die viele Nährstoffe brauchen. Sie regt das Wachstum an und macht resistent gegen Krankheiten. Außerdem hält sie die Pflanze vor Schädlingen, wie Blattläusen fern. Bei Schwachzehrern sollte die Jauche jedoch nicht zu häufig angewandt werden. Für die Jauche übergieße in einem geeigneten Gefäß (kein Metall) 1 kg frische zerkleinerte Brennnesselblätter mit 10 l aufgefangenes Regenwasser. Lasse die Mischung an einem sonnigen, warmen Ort bis zu 3 Wochen stehen. Wenn die Jauche eine dunkle Farbe angenommen hat und keine Bläschen mehr hochsteigen, kann die Flüssigkeit abgeseiht werden – fertig!

Noch ein etwas anderer Tipp aus der überlieferten Volksheilkunde: Quetsche die Brennnessel so lange im Mörser bis Saft austritt. Mit Öl auffüllen und 48 h stehen lassen. Das Einreiben der Schläfen mit diesem Öl soll gegen Vergesslichkeit helfen.

Und jetzt noch einiges zum ungeliebten Giersch: Wird dieser im Garten nicht eingedämmt, kann er zur Plage werden. Er ist jedoch ebenfalls eine wahre Vitaminbombe, hat zum Beispiel das 4-fache an Vitamin C wie Zitronen und das 10-fache an Kalzium, Kalium und Eisen wie Grünkohl. Bevor ihr ihn komplett herausreißt, verwendet doch einmal die jungen, frischen Blätter.

So kann man diese zu leckeren Salaten verarbeiten. Ein selbstgemachtes Gierschpesto ist eine wahre Delikatesse. Dafür wird der Giersch zerhackt und portionsweise mit Olivenöl püriert, dazu eine gepresste Knoblauchzehe, geriebenen Parmesan und geriebene Mandeln geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Auch eine Gierschlimonade im Sommer ist sehr erfrischend. Dazu zerdrückt man frische Gierschblätter mit dem Stößel, gibt diese in ein Gefäß und gießt mit Apfelsaft auf. Zitronenscheiben dazu geben und 1 Stunde ziehen lassen.

Überlegt deshalb, ob ihr diesen beiden und auch anderen Pflanzen, die nur auf der Wiese stehen, im Garten eine Chance gebt. Damit tragt ihr entscheidend zur Artenvielfalt bei und schützt damit Insekten, Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. 80 Prozent aller heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind bei uns auf die Bestäubung von Insekten angewiesen. Lasst uns auf diese Weise unsere Erträge im Garten steigern und helft mit, unsere Natur zu erhalten!

Solltet ihr noch Fragen zum Thema „Unkräuter“ im Garten haben, könnt ihr euch gern an mich wenden. Auch zu anderen Pflanzen auf eurer Wiese gibt es Interessantes zu berichten.

Eure Gartenfachberaterin
Andrea Neukirchner

Schreibt mir gern eine E-Mail an: fachberaterin@kgv-am-stadtpark.de

Aktuelles über WhatsApp-Kanal

Mittlerweile ist WhatsApp auf vielen Smartphones verbreitet. Mit einem WhatsApp Kanal bietet sich uns die Möglichkeit, Sie direkt über Neuigkeiten und Termine auf dem neuesten Stand zu halten.

Der WhatsApp Kanal ist keine WhatsApp-Gruppe, sondern als digitaler Newsletter zu verstehen. Einmal abonniert, bekommen Sie die neuesten Informationen direkt als Nachricht aufs Handy. Antworten ist allerdings nicht möglich, weil es eine Ein-Weg-Kommunikation ist.

Wer also nichts mehr verpassen möchte, abonniert unseren WhatsApp-Kanal:
https://whatsapp.com/channel/0029VaG3pPP0rGiViXoSnn2q

Informationen zu Heckenhöhen und Gemeinschaftswegen

In Auswertung der Gartendurchgänge weisen wir darauf hin, dass
– Außenhecken an Fahrstraßen auf 1,70 m
– Hecken an Fußwegen auf 1,20 m und
– Hecken zwischen den Gärten auf 0,8 m Höhe zu schneiden sind.

Die Gemeinschaftswege vor den Gärten sind vom jeweiligen Pächter sauber und unkrautfrei zu halten.

Der Garten im Winter

Der Garten im Winter

Liebe Gartenfreundinnen, liebe Gartenfreunde,
im Winter gibt es als Gartenliebhaber einiges zu tun, um in der neuen Saison wieder reichlich Obst und Gemüse ernten zu können.Auch für einen gesunden Rasen und einer gesunden Hecke kann einiges getan werden. So können jetzt Obstbäume geschnitten werden. Zu beachten ist, dass dies an frostfreien Tagen erfolgt. Vor allem größere Schnittwunden sollten versorgt werden. Dadurch wird verhindert, dass holzzerstörende Pilze und Bakterien eindringen können.
Die Ränder von Sägewunden sollten mit einem scharfen Messer glatt abgeschnitten werden und die Wunden mit einem alten Handtuch trockengerieben werden. Anschließend wird mit einem Pinsel ein Wundverschlussmittel aufgetragen. Diese Arbeiten müssen aber bis 28.2. abgeschlossen sein.

Vom Schneiden der Hecken ist im Winter abzusehen. Eine regelmäßige Kontrolle nach abgestorbenen und beschädigten Zweigen sowie nach verdorrten und beschädigten Blätter und das Entfernen dieser ist jedoch ratsam. Kranke Sträucher sind gegebenenfalls im Frühjahr komplett zu ersetzen.
Der im Herbst letztmalig auf ca. 5 cm gekürzte Rasen ist im Winter auf keinen Fall zu düngen. Bei Temperaturen unter 5 °C stellt er das Wachstum ein und kann keine Nährstoffe mehr aufnehmen.
Die Triebe an Obststräucher können an kalten Tagen geschnitten werden. So werden Stachelbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren und Co. vor Krankheiten geschützt.

Hiermit sind noch einige Versäumnisse genannt, die dem Garten im Winter schaden können:

  • Empfindliche Bäume nicht schützen. Bei Frost ist es ratsam, mit einer Spezialfarbe die sonnenzugewandte Seite zu behandeln.
  • Immergrüne Pflanzen nicht gießen. Sobald der Boden bei Eis etwas angetaut ist, sollte gegossen werden. Bei Frost kann kein Wasser in den Boden dringen und die Pflanze würde vertrocknen.
  • Pflanzen unter Frostschutz schwitzen lassen. Dadurch treiben sie zu zeitig aus.
  • Kübelpflanzen das Licht entziehen. Immergrüne Pflanzen, die im Haus überwintern, tragen auch im Winter Blätter und diese brauchen Licht.
  • Den Rasen bei Schnee betreten. Der Schnee verdichtet sich und es kommt zum Luftabschluss. Dadurch entwickelt sich Typhulafäule, die den Rasen absterben lässt.
  • Schneemassen auf Bäumen und Hecken liegen lassen, dadurch brechen Äste ab.

Jetzt ist die richtige Zeit, in Ruhe die neue Beetaufteilung zu planen, um bald wieder frisches Obst und Gemüse ernten zu können.
Auf die richtige Fruchtfolge werde ich in unserem nächsten Beitrag im Frühjahr eingehen.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins Gartenjahr 2023 !

Ihre Fachberaterin Andrea Neukirchner
Haben Sie Fragen oder Anregungen?
Dann schreiben Sie mir: fachberaterin@kgv-am-stadtpark.de

Rückschnitt von Schwarzen Johannisbeeren

Liebe Gartenfreundinnen, liebe Gartenfreunde,

die Früchte der schwarzen Johannisbeeren sind überaus gesund und randvoll mit Mineralstoffen und Vitaminen. Damit diese vital bleiben und reich tragen, brauchen sie einen regelmäßigen Schnitt.
Schwarze Johannisbeeren tragen an den Seitentrieben. Diese werden nach der Ernte abgeschnitten. Wenn genügend neue Triebe am Boden vorhanden sind, kann man bis dorthin zurückschneiden. Ansonsten werden alle Verzweigungen bis auf eine ein Höhe von ca. 40 cm eingekürzt. Es ist aber auch möglich, nur bis zum ersten Jungtrieb zu schneiden. Äste die steil in die Höhe spießen, werden ebenfalls entfernt.
Man lässt an neuen Bodentrieben immer nur so viel stehen, wie als Ersatz für die die alten gebraucht werden.
Die ältesten Haupttriebe sind regelmäßig zu entfernen. Überalterte Triebe erkennt man daran, dass sie nur noch kümmerliche Jahrestriebe hervorbringen und im Vergleich zum Vorjahr eine deutlich dunklere Farbe haben.

Generell ist zu beachten, dass alle kranken, beschädigten oder sich kreuzende Seitentriebe zu entfernen sind.
Beim Auslichten im August hat man den Vorteil, dass man im belaubten Zustand besser erkennt, was zu dicht steht. Im unbelaubten sieht der Strauch viel luftiger aus.
Der Hauptschnitt erfolgt dann im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr. Sobald Äste und Haupttriebe älter als 4 Jahre sind, entfernt man davon jährlich 2 – 3 dicht über dem Boden.

Ihre Fachberaterin Andrea Neukirchner
Haben Sie Fragen oder Anregungen?
Dann schreiben Sie mir: fachberaterin@kgv-am-stadtpark.de